Architektonische Fantasien in der Wüste
Stadt der Zukunft und Einkaufsmekka
Dubai ist die Hauptstadt des Emirates gleichen Namens, das zu den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gehört. Das Emirat Dubai hat etwa 2,5 Millionen Einwohner und damit die höchste Einwohnerzahl der sieben Emirate der VAE. Davon leben ca. 85 Prozent in Dubai Stadt. Nur ungefähr 25 Prozent der Einwohner Dubais sind Einheimische, der Rest sind Ausländer.
Die Bevölkerung ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Täglich ziehen mehrere hundert Menschen aus dem Ausland nach Dubai. Die Amtssprache in Dubai ist Arabisch, wie auch in den anderen Emiraten der VAE. Daneben werden auch die Sprachen ethnischer Minderheiten wie Hindi, Urdu oder Persisch gesprochen. Die Handelssprache ist jedoch Englisch, und setzt sich auch stets mehr als Sprache der Verständigung unter den verschiedenen ethnischen Gruppen durch.
Das Emirat Dubai liegt am Persischen Golf. Es grenzt an Abu Dhabi und Sharjah, beides ebenfalls Emirate der VAE, und an Oman. Während es im Süden der VAE vor allem Kieswüsten gibt, sind in Dubai große Sandwüstengebiete zu finden. Im Osten befinden sich Sanddünen, die immer höher werden je weiter man nach Osten kommt. Sie besitzen eine Rotfärbung aus Eisenoxid.
Die Währung in den VAE heißt Dirham (Dh). Ein Dirham sind 100 Fils. Da Dubai zu den VAE gehört, ist das politische System eng mit dem der VAE verbunden. Die VAE existieren seit 1971 und sind eine Föderation aus autonomen Emiraten.
Das politische System kann man als patriarchales Präsidialsystem bezeichnen, in dem traditionelle und moderne Elemente ineinander greifen. Träger der Macht sind die Oberhäupter der Emirate, die durch erbliche Thronfolge bestimmt werden. Staatsoberhaupt ist immer der Emir von Abu Dhabi, der Hauptstadt der VAE. Es gibt keine politischen Parteien. Seit 2006 existiert jedoch ein föderativer Nationalrat als Beratungsgremium.
Dubais Wirtschaft wächst rasant. Im Wirtschaftswachstum nimmt Dubai eine Spitzenposition in der Welt ein. Anders als man vielleicht denkt, macht der Handel in Rohöl nur einen kleinen Teil der Wirtschaftskraft in Dubai aus. In anderen Emiraten der VAE ist der Anteil am Handel mit Rohöl viel höher. Der wirtschaftliche Erfolg Dubais ist eher auf den Industrie- und Dienstleistungssektor sowie den Tourismus zurückzuführen.
Dubai hat seit den 1980er Jahren Freihandelszonen für viele Industriezweige geschaffen. Diese Freihandelszonen und die liberale Handelspolitik haben dazu geführt, dass sich immer mehr international operierende Firmen in Dubai niederlassen. Zudem hat sich Dubai in den letzten Jahren zu einem beliebten Touristenzentrum entwickelt.
Dubai bietet das ganze Jahr Sonnenschein. Das Klima ist insgesamt als sehr warm zu bezeichnen. Im Sommer, zwischen Mai und Oktober, steigen die Temperaturen schon mal auf 50ºC, mit einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 80 Prozent. Die Wassertemperatur beträgt locker 30ºC. Im Winter, der nach europäischen Maßstäben in Dubai wohl kaum so zu nennen ist, schwanken die Temperatur zwischen 25ºC und 35ºC. Dafür kann es sich nachts auf bis zu zehn Grad abkühlen. Der Winter ist wegen der angenehmen Wärme auch die Hauptreisezeit in Dubai.
Ehre dem Luxus
Wer nach Dubai reist, sollte keinen Ort mit geschichtsträchtigen Gebäuden erwarten. Die Sehenswürdigkeiten in Dubai sind modern und voller Luxus. Natürlich gibt es auch Museen, aber die eigentliche Sehenswürdigkeit ist die Stadt selbst und ihre Architektur.
Hotel Burj al Arab
Das Hotel Burj al Arab heißt übersetzt Turm der Araber. Es ist eines der teuersten und luxuriösesten Hotels der Welt. Das Hotel wurde zwischen 1994 und 1999 auf einer künstlichen Insel errichtet, die 280 Meter vor Dubai liegt. Ein Steg verbindet das Hotel mit dem Festland. In seiner Form gleicht das Hotel dem aufgeblähten Segel eines Bootes. Das Hotel ist 321 m hoch, damit nur drei Meter niedriger als der Eiffelturm, hat 70 Stockwerke und verfügt über mehr als 200 doppelstöckige Suiten. Die Entwürfe zum Bau des Hotels lieferte der britische Architekt Tom Wright. Die Baukosten beliefen sich auf schätzungsweise 1,5 Milliarden US-Dollar. Inzwischen ist das Burj al Arab zum Wahrzeichen Dubais geworden. Man kann es auf jedem Autokennzeichen der Stadt finden, und es ist natürlich Teil einer jeden Stadtrundfahrt.
Burj Chalifa
Das Burj Chalifa hieß früher Burj Dubai. Mit einer Höhe von 828 Metern zählt es zu den höchsten Gebäuden der Welt. Es wurde zwischen 2004 und 2010 erbaut. Das Gebäude besteht aus einem Hotel-, Wohn- und Bürokomplex. Von den 189 Stockwerken sind 162 bewohnt. Das Gebäude steht im neuen Stadtteil Dubai Downtown. Dem Hauptarchitekten, dem US-Amerikaner Adrian Smith, galten die Blütenblätter einer arabischen Wüstenblume als Vorlage für die Konstruktion des Gebäudes. Hier gibt es fast 1.050 Appartements, 160 Hotelzimmer und Suiten, 3.000 Parkplätze in einer Tiefgarage sowie 57 Aufzüge. Auf der 124. Etage befindet sich der Welt höchste Aussichtsplattform.
The Palm Islands
Die Palm Islands (Palmeninseln) sind ein spektakuläres Bauprojekt von drei künstlichen Inselgruppen, genannt Palm Jebel Ali, Palm Deira und Palm Jumeirah. Der Bau startete 2001. Bisher ist nur die Insel Palm Jumeirah fertiggestellt. Die Inseln sind in der Form einer Palme angelegt. Jede Insel besteht aus 17 Palmwedeln und ist 5 km lang. Die Inseln sind sogar aus dem Weltall erkennbar, wie Satellitenaufnahmen beweisen. Auf Palm Jumeirah gibt es viele Luxusvillen, Ferienwohnungen und Nobelhotels sowie Einkaufszentren und Yachthäfen - und natürlich feinste Sandstrände. Sehenswert ist auch das 2008 eingeweihte Hotel Atlantis mit über 1.500 Zimmern und einem Aquarium, in dem 20.000 Fische zu bestaunen sind.
Urige und internationale Küche
Die Küche Dubais ist, vergleichbar mit anderen arabischen Ländern, gut gewürzt. Vor allem Safran, Kardamom und Koriander werden zur Verfeinerung der Gerichte verwendet. Die Hauptnahrungsmittel sind Lamm und Huhn, Fisch und Meeresfrüchte sowie Reis, Kichererbsen, Auberginen, Kürbis und Fenchel.
Ein Gericht, das nicht den Geldbeutel belastet, ist "Shawarma", ein Pita-Brot, gefüllt mit Fleisch, Salat und einem Dressing. Sehr beliebt sind auch "Falafel", frittierte Bällchen aus pürierten Kichererbsen in Brot mit Salat.
Lokale Spezialitäten sind untere anderem "Matchbous", gewürztes Lammfleisch mit Reis und Tomaten, sowie Hareis, ein Eintopf aus Weizen und Lammfleisch. Zu allen Gerichten wird zumeist auch "Hummous" gereicht, ein ist ein Püree aus Kichererbsen und Sesampaste.
Als Dessert gibt es natürlich Datteln in allen möglichen Formen. Ansonsten sind die typischen arabischen Desserts meist mit Nüssen und Honig zubereitet, also sehr süß.
Die Auswahl an Essgelegenheiten in Dubai ist enorm. Dort kann man für jeden Geschmack das passende Restaurant finden. Natürlich gibt es auch die üblichen Fast-Food-Ketten und andere Schnellrestaurants, in denen auch arabische Gerichte angeboten werden.
Wer auf echte arabische Weise essen möchte, tut dies nur mit der rechten Hand und ohne Besteck. Da Dubai islamisch geprägt ist, wird man in den einheimischen kleinen Restaurants keinen Alkohol ausgeschenkt bekommen. In den großen Hotelrestaurants und Bars gibt es dagegen auch Alkohol. Was man jedoch überall bekommen kann, sind Tee, Kaffee, Säfte und Mineralwasser.
Beim Betreten eines Restaurants sollte man in Dubai auf angemessene Kleidung achten. Frauen in ärmellosen Kleidern und Männer in Shorts sind nicht gerne gesehen. Wer sich an einem Freitag in Dubai befindet, sollte auf keinen Fall den "Freitagsbrunch" verpassen. Dies ist eine beliebte Feiertagsbeschäftigung, zu deren Gelegenheit man auswärts speist.
Die wichtigsten Events Dubais
In Dubai gibt es immer Festivitäten oder Veranstaltungen, die sich im Winter noch mehr häufen als im Sommer. Für Sportfreunde dürfte interessant sein, dass mehrere Vereine der deutschen Fussball-Bundesliga und der englischen Premier League im Winter ihr Trainingslager in Dubai aufschlagen.
Dubai World Cup
Der Dubai World Cup ist ein international anerkanntes Galopprennen der Weltklasse. Er findet jedes Jahr im März statt, seit 2010 auf der neuen Rennbahn Meydan statt. Die Maydan ist die teuerste Rennbahn der Welt. Die Teilnehmer und Zuschauer reisen aus der ganzen Welt an, um bei diesem Spektakel dabei zu sein. Die Parcours des Dubai World Cup zählen zu den anspruchsvollsten in der Welt, und es gibt Preisgelder in Millionenhöhe zu gewinnen. Der erste Dubai World Cup wurde 1996 abgehalten. Der World Cup beschließt die Rennsaison, die jedes Jahr im Januar beginnt. Von Januar bis März gibt es jede Woche einen oder zwei Renntage.
Dubai Shopping Festival
Ein Highlight für Shopping-Fans ist das alljährliche Dubai Shopping Festival, das jedes Jahr im Januar/Februar abgehalten wird und etwa 30 Tage andauert. An diesen Tagen kann man in vielen Geschäften Preisnachlässe von 20 bis zu unglaublichen 70 Prozent erwarten. Das Dubai Shopping Festival zieht jedes Jahr mehrere Millionen Besucher nach Dubai. Neben ausgiebigem Shoppen bietet die Stadt zu dieser Zeit zahlreiche Veranstaltungen und Feuerwerke und ist ein Meer von Lichterschmuck. Gut zu wissen: Die Fluggesellschaft Emirates Airlines erlaubt während der Zeit des Dubai Shopping Festivals auf ihren Flügen zehn Kilogramm mehr Freigepäck als gewöhnlich.
National Day
Am 2. Dezember ist der Nationalfeiertag der VAE, der vor allem in Dubai ausgiebig gefeiert wird. Die Festivitäten gedenken der Unabhängigkeit Dubais von den Briten im Jahr 1971. Die Stadt präsentiert sich an diesem Tag in ihren Landesfarben rot, grün, weiß und schwarz. Es werden Feuerwerke abgehalten, und viele Gebäude, die sonst für Besucher verschlossen sind, stehen der Öffentlichkeit zum freien Zugang zur Verfügung. Es gibt Paraden durch die Stadt, Konzerte arabischer Musik und Volkstanz, aber auch moderne Rock/Pop- Musik und Tanzpartys am Strand.