Agroturisme Es Picot

“Das "Es Picot" - ein Sehnsuchtsort in unberührter Natur”

Auf der Suche nach einer idealen Unterkunft und den positiven Bewertungen anderer Gäste vertrauend haben wir uns für das „Es Picot“ entschieden. Unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar noch übertroffen. Mit so einem Anwesen inmitten einer unberührten, geradezu paradiesischen Na... Mehr

Auf der Suche nach einer idealen Unterkunft und den positiven Bewertungen anderer Gäste vertrauend haben wir uns für das „Es Picot“ entschieden. Unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar noch übertroffen. Mit so einem Anwesen inmitten einer unberührten, geradezu paradiesischen Natur hatten wir nicht gerechnet, zumal uns Bilder eines ganz anderen Mallorca gegenwärtig sind: die seelen- und gesichtslosen Bettenburgen als sichtbarer Beweis eines unkontrollierbar gewordenen und die Landschaft entstellenden Massentourismus, der nächtliche Rummel auf den Straßen, die wilden Orgien und die entsetzlichen Besäufnisse. Wie wohltuend hebt sich dagegen das „Es Picot“ ab. Es ist eine Oase der Ruhe, ein Refugium des Friedens, eine Insel der Beschaulichkeit und des Kraftschöpfens – weitab von den lauten Quartieren eines dem Sinnenrausch erlegenen Publikums. Das „Es Picot“ liegt am Fuße eines steil aufragenden Felsenturms gleichen Namens, der beim ersten Glanz der Sonne flammend-rot aufstrahlt und wenig später überhaucht wird von einer rosenhellen Patina, um sich schließlich bei vollem Tageslicht strahlend-hell, ja fast grell über dem Tal zu erheben. Die tiefer liegenden Hänge überzieht ein dichter Teppich mediterraner Sträucher und immergrüner Bäume. Wer zum ersten Mal vor der Finca steht, nimmt nichts anderes wahr als die Vorderfront, die wie eine Bühnenwand wirkt und das Gebäude niedriger erscheinen lässt als es in Wirklichkeit ist. Blickfang darin ist die hohe, stets geöffnete und von einem Rundbogen überspannte Eingangstür und darüber die Reihe kleiner Fenster, Schießscharten ähnlich. Als gelungenes Beispiel handwerklichen Könnens – man könnte es fast als Vorzeigeobjekt bezeichnen – präsentiert sich der schön gestaltete Treppenaufgang aus flachen Natursteinen. Er entspringt auf dem leicht gerundeten Vorplatz, der von einem uralten Olivenbaum in einem steingefassten Beet dominiert wird, und fügt sich harmonisch in die Außenanlagen ein. Er steigt in breiten, schmalen Stufen sanft an – wie man es aus Kirchen kennt, wenn man mit Bedacht die Stufen zum Altar hinaufschreitet; eine Mauer aus groben Natursteinen begrenzt die Seiten des Aufgangs. All das führt zu einem interessanten Effekt: dem alten Gemäuer wird etwas wie Würde, etwas wie Erhabenheit, wenn nicht sogar ein Stück herrschaftlicher Größe verliehen. Hinter der großen Eingangstür betritt man den wohl größten Raum der Finca, der nach meinem Eindruck ein bisschen an eine Halle erinnert. Hier war das umfangreiche und qualitativ hochwertige Frühstücksbuffet aufgebaut, das den Gast immer mit einer kleinen Überraschung verwöhnte, auf die wir uns besonders gefreut haben. Unter der großen Auswahl war für jeden Geschmack etwas dabei, und man konnte so gestärkt und gut gelaunt in den Tag starten. Besonders hervorzuheben der frisch zubreitete Cappuccino! Einfach Spitze! Um das herrliche Panorama und die wunderbare Umgebung zu genießen, nahm man das Frühstück in der Regel mit auf die Terrasse. Der Frühstücksraum war nur dazu da, um sich hier zu bedienen; allerdings bestand bei regnerischem Wetter, oder wenn der Wind zu kalt von der Höhe blies, die Möglichkeit auch hier zu frühstücken. Die oberste Treppenstufe bildete zugleich den Übergang zur großen überdachten Sonnenterrasse, wo schon frühmorgens die Tische für das Frühstück eingedeckt wurden. Sonnenterrasse beschreibt nur unzulänglich einen Ort, von dem man gleich angezogen ist und von dem man nur schwer loslassen kann: es ist ein Logenplatz 1. Klasse! Die Blicke gleiten hinab über das weit geöffnete Tal, das sich wie die übrige Landschaft auch zur Küste absenkt, um sich schließlich unter der leichten Wölbung des Horizonts im Blau des Meeres zu verlieren. Ein Zauber liegt über diesem Sehnsuchtsort inmitten einer überwältigenden Natur: es ist ein Ort des Genießens und Schauens, ein Ort der Ruhe und Entspannung, ein Ort des Innehaltens und Nachdenkens, ein Ort zum Zuhören und Plaudern; kurzum, ein Ort, der die Seele weiter macht und die Gedanken höher fliegen lässt. Alle Zimmer befinden sich auf der Rückseite der Finca, erreichbar über einen Zugang von außen. Wir hatten ein Zimmer im oberen Stockwerk, zu dem man über einen massiv und solide gebauten Brückenbogen mit steinerner Balustrade gelangte, der gleichzeitig auch Verbindung zu einer kleinen, intim wirkenden Außenterrasse war. Wer den Komfort eines Sternehotels mit allen Bequemlichkeiten und Raffinessen erwartet, wird enttäuscht sein. Schließlich handelt es sich um ein Haus mit alter Bausubstanz, in dem man die Zimmer atmosphärisch so hergerichtet hat, um den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten. Unser Zimmer war geräumig, in den Schränken, die zum alten Inventar der Finca gehören, gab es genug Stauraum, und auch das Bad bot viel Platz – selbst für zwei Personen – und besaß darüber hinaus einen gewissen Charme von Gemütlichkeit. Fazit: Hinter dem Namen „Es Picot“ verbirgt sich eine Finca in traumhafter, ganz ursprünglicher Landschaft südöstlich von Manacor und bildet einen Gegenpol zu den überfüllten und uniformen Zentren des Massentourismus an der Küste. Wer den Alltagsstress vergessen will, wer Ruhe und Entspannung sucht, wem die Zeit wichtig ist, zu sich selbst zu finden und sich selbst zu gehören, der ist hier an der richtigen Adresse. Wer einen idealen Standort sucht, um auf schönen, teils anspruchsvollen Wanderwegen die Ostseite der Insel zu entdecken, für den wäre das „Es Picot“ auch erste Wahl, mit einem Angebot, das vielfältiger und verlockender nicht sein kann: es gibt wunderbar versteckt liegende, unberührte Buchten, ebenso eine Kette faszinierender Aussichtsberge (einige davon bekrönt mit Beobachtungstürmen aus längst vergangener Zeit), die atemberaubende Weit- und Tiefblicke erlauben. Auch das kulinarische Angebot kann sich sehen lassen und lässt viele Wünsche in Erfüllung gehen. In einem Umkreis von 10 bis 15 km findet man eine Reihe von Restaurants mit einer qualitativ guten Küche zu fairen Preisen. Andreu hat sie in einer übersichtlichen Zusammenstellung aufgelistet und stellt sie allen Gästen zur Verfügung. Allerdings kommt man nicht drum herum, immer erst ein Stück (ca. 1,5 km) auf der holprigen Cami de Sa Mola zu fahren, um zur schnellen Ma-4041 zu gelangen. Uns jedenfalls hat der Aufenthalt im „Es Picot“ gut gefallen, und wir können das Finca-Hotel uneingeschränkt weiterempfehlen. Hier spürt man, dass man keine Nummer ist, sondern Gast, um den sich Andreu, der Besitzer, persönlich kümmert – mit nützlichen Informationen, Empfehlungen und Tipps oder einfach nur mit einer lockeren Plauderei. Das „Es Picot“ erhält von uns die volle Punktzahl.

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